Bücher

© Meyers Lexikonverlag:
Buch [urspr. Bez. für die zusammengehefteten Buchenholztafeln, auf die man schrieb], mehrere zu einem Ganzen zusammengeheftete Blätter, die in einen Bucheinband eingebunden oder eingeheftet sind (Buchbinderei). – Im Vorderen Orient gab es ab etwa 3000 v. Chr. Tontafeln mit Schriftzeichen. Benutzt wurden auch Leder, in Indien Blätter, in China mindestens ab 1300 v. Chr. mit Bändern zusammengehaltene Bambus- oder Holzstreifen. Die frühesten erhaltenen Dokumente auf pflanzl. Beschreibstoff sind die Papyri. In Kleinasien nahm man seit dem 2. Jh. v. Chr. Pergament, getünchte oder mit Wachs bezogene Holztafeln in Griechenland und Rom. Etwa seit Christi Geburt wurden auch Papyrus- und Pergamenthefte (Kodizes) angelegt, die als Anfänge des heute übl. Buchs gelten. Der Pergamentkodex besteht aus mehreren gefalteten, ineinandergelegten und gehefteten Blättern, die zw. zwei Holzdeckeln befestigt sind.

Das Papier wurde im 2. Jh. n. Chr. in China erfunden, die Technik aber erst im 8. Jh. n. Chr. von den Arabern übernommen und so nach Südeuropa gebracht. Im 15. Jh. bestand ein Großteil der Handschriften bereits aus Papier, das nach Erfindung des Buchdrucks als billiges Material das Pergament ablöste. Seit etwa 1500 hatte das Buch im wesentlichen seine jetzige Gestalt mit Titelblatt, Druckerzeichen, Datierung und Angabe des Druckortes, durchgehender Bezifferung und z. T. Illustrationen.
Die Neuzeit der Buchgeschichte beginnt mit dem Buchdruck, mit Gutenbergs Bibeldruck (1455) in Inkunabelauflagen von 150-200 Exemplaren. Neben die religiösen Inkunabeln traten bald wiss. und literar. Werke.